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20151005-Tokyo-Nikon-80Vier Tage Japan, genauer gesagt Tokyo, liegen nun hinter uns und im Moment sitzen wir in einem der „langsameren“ Shinkansen auf dem Weg nach Kyoto. Für die 513 km wird er zwei Stunden und vierzig Minuten brauchen.
Der Zug fährt zunächst in normalem Tempo durch die Großstadt, beschleunigt aber bald und donnert dann durch hügelige bis bergige Landschaften, bald am Meer entlang, rechts den in Wolken liegenden Fuji passierend.
Von Tokyo nach Kyoto fährt alle zehn Minuten ein anderer Zug und die sind superpünktlich. Dank unseres Japan Railway Passes nehmen wir von unserem Hotel einfach zu irgendeinem Zeitpunkt ein Taxi nach Tokyo Station, betreten den Schalterraum und lassen uns sagen, 20151007-Tokyo-Lumix-10wann der nächste für uns zugelassene Zug fährt. In 25 Minuten, wird uns mitgeteilt und sofort erhalten wir eine Sitzplatzreservierung. Wir hätten aber auch einfach so zum Bahnsteig gehen und einsteigen können, Plätze gibt es genug.
Der Zug steht schon bereit, doch die Türen sind noch verschlossen. Geduldig warten die Reisenden darauf, dass sich die Türen öffnen, doch im Moment ist noch das Reinigungsteam zugange. Erst vier, fünf Minuten vor der Abfahrt werden die Türen geöffnet. Pünktlich auf die Minute starten wir.

Unsere ersten Eindrücke und Erfahrungen in Tokyo sind sehr positiv. 20151003-Tokyo-Lumix-01Wir fühlen uns hier wohl und sind sehr angenehm überrascht, dass es sich hier deutlich günstiger leben lässt als in den USA. Die durch die 80er und 90er Jahre geprägte Vorstellung, man könne sich Japan nicht leisten, hat sich offenbar schon seit langem überlebt.
Es gibt hier aber noch einige andere Vorteile gegenüber den USA. Am besten finde ich, dass der Unfug mit der „Tiperei“ endlich ein Ende hat. Welch ein Quatsch, der dort mittlerweile bis ins Absurde betrieben wird. Hatte man früher ja immer die Richtschnur von 10% für die Serviceleistung gezogen, ist es heute so, dass einem oft bereits auf der Rechnung oder beim 20151006-Tokyo-Lumix-06elektronischen Bezahlen ein Trinkgeld in Höhe von 15, 20 oder 25 Prozent nahegelegt wird. Und nicht nur das lässt einen die wahren Kosten, zum Beispiel eines Restaurantbesuches nur erahnen, sind doch die ausgezeichneten Preise immer exklusive Steuern, die noch dazu von Staat zu Staat variieren. So wird dann für ein Netto-Essen um die 40 Dollar, mit Tip und Steuern am Ende schnell einmal ein Betrag von 53 bis 55 Dollar fällig. Was spricht dagegen, dass die Wirte die Servicekräfte gleich anständig bezahlen und was dagegen, die Steuern auszuweisen? Nix! Und genau darum gibt es dieses Problem in Japan überhauptgargarnicht: Hier wird exakt das bezahlt, was auf der Speisekarte angekündigt wurde und sonst nichts –auch kein Trinkgeld. Ebenso funktioniert das Taxifahren oder was auch immer: Transparent und ehrlich.

20151005-Tokyo-Lumix-05Und überhaupt Essen: das ist natürlich eine Offenbarung. Klar ist das nicht jedermanns Sache, uns aber schmeckte bisher alles was wir hatten wunderbar. Julia wird dazu noch ihre fachkundige Feder schwingen. Aber ich muss gestehen: Ich wurde schwach! Als ich in der Lebensmittelabteilung eines Kaufhauses in Tokyo eine echte Laugenbrezel sah (bei einem offenbar schwäbischen Bäcker), da musste ich zugreifen 🙂

P1060763Wir haben in den Tagen viele Kilometer zurückgelegt und haben vieles gesehen und natürlich reichte die Zeit dennoch nicht, um mehr als einen Eindruck von Tokyo zu bekommen. Zum Glück hat uns unser (halb-)virtueller Reiseleiter Günter doch viele hilfreiche Tipps über das Internet zukommen lassen, zuletzt sogar per Videotelefonie. Vielen Dank!!
Wir sind gespannt auf Kyoto, wo wir nun in wenigen Augenblicken ankommen werden.

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