Ein Klavier, ein Klavier

20160705-USA-Massachusetts-Cape-Cod-24Mit Massachusetts habe ich bisher vorwiegend das Klavier von Mutter Berta verbunden. Dass Boston hier liegt, war mir zwar klar, aber ansonsten hatte ich keine echte Vorstellung von diesem Staat. Und eigentlich wollten wir ja auch vorwiegend durch Maine und New Hampshire fahren, um einen Eindruck von den Neuengland-Staaten zu bekommen. Aber irgendwie sind wir rasch in Massachusetts angekommen und wollten endlich mal ein paar Tage an einem gemütlichen Ort bleiben. Die Idee vom hübschen Ferienhäuschen haben wir mittlerweile aufgegeben, der Osten der USA ist teuer und nette bezahlbare Unterkünfte sind rar. Zelten wäre eigentlich ganz nett, aber – wir können es kaum fassen – unser Jahr neigt sich dem Ende zu und zumindest für Eric bedeutet das, sich langsam um einen Job zu kümmern. Ich darf ja zum Glück noch ein bisschen weitermachen 🙂 Also brauchen wir ein paar Tage stabiles und schnelles Internet. Auf Cape Cod finden wir dann eine ganz freundliche Kombination: ein recht hübsches Motel, unweit schöner Strände und mit fixem Internet.

20160705-USA-Massachusetts-Cape-Cod-26Die Ferienzeit in den USA hat begonnen und Cape Cod scheint ein beliebtes Ziel zu sein. Noch ist keine Hochsaison, doch die hübschen Städtchen sind schon quite busy. Aber – wir sind ja zum Arbeiten hier. Erst wird recherchiert, getippt und gemailt, dann gibt es kleine Ausflüge. Die Strände sind besonders im spätnachmittäglichen Licht wunderbar, nicht zum Baden, sondern zum Gucken. Je weiter man läuft desto einsamer wird es – zumindest was Menschen angeht. Im Wasser und auf Sandbänken weiter draußen tummeln sich hunderte von Seehunden! Fasziniert stehen wir am Ufer, da spricht uns eine Amerikanerin an. Ob wir denn schon am Pier beim Fischmarkt waren. Nein, waren wir nicht. Wenn wir die Seehunde ganz nah sehen wollten, sollten wir da hin, sagt sie.

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20160706-USA-Massachusetts-Cape-Cod-45Dann schauen wir uns das am nächsten Tag doch mal an. Ein winziger Fischmarkt und eine Anlegestelle für die Fischerboote. Wir erklimmen eine kleine Holzterrasse, von der man einen Blick direkt auf den kleinen Hafen hat. Ein Boot hat angelegt und die Fische werden ausgeladen. Eine ganz schön blutige Angelegenheit, hunderte von Katzenhaien und Flundern wandern in große Bottiche. Und rund um das Boot tummeln sich die Seehunde, die darauf warten, etwas vom Fang abzubekommen. Geduldig und genussvoll 20160706-USA-Massachusetts-Cape-Cod-58schwimmen sie um das Boot herum, immer mal auf dem Rücken als wollten sie sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Und sie werden nicht enttäuscht. Immer wieder werfen ihnen die Fischer etwas zu. Die Möwen, die sich auch gewisse Hoffnungen machen, ziehen fast immer den Kürzeren. Wir hätten gar nicht gedacht, dass es im doch recht touristischen Cape Cod noch so ursprüngliche Orte gibt. Danke an die unbekannte Amerikanerin für ihren Tipp!

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Mehrere Bewerbungen sind geschrieben, erste Kontakte zustande gekommen – jetzt können wir langsam ans Zelten denken. Viel Zeit ist ja auch gar nicht mehr. Also machen wir uns auf Richtung Norden und verlassen Massachusetts. Wirklich schön, dieser Bundesstaat. Wenn’s nicht so teuer wäre, hätten wir sicherlich noch ein paar Tage drangehängt. Aber gemütlich Richtung Toronto fahren hat ja auch was und auf den Thousand Islands im Ontario-See wird sich doch sicherlich ein Inselchen finden, auf dem wir unser Zelt aufschlagen können.

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