Nach dem morgendlichen Feueralarm machten wir uns auf den Weg nach dem nur 30 km entfernten Wellington, immerhin der Hauptstadt Neuseelands. Wir hatten abends zuvor beschlossen, auf die Besichtigung der Stadt zu verzichten, da wir in Upper Hutt so schön untergebracht waren, dass es uns nicht nach Wellington zog.
Da in Neuseeland immer bereits um 10:00 Uhr Check Out ist und unsere Fähre auf die Südinsel erst um 13:30 Uhr ablegte, hatten wir nun noch die Möglichkeit, zumindest einen Eindruck von der Stadt zu bekommen.
Tatsächlich sagte uns Wellington mehr zu als Auckland, aber als besondere Attraktion würden wir zumindest die Innenstadt nun nicht unbedingt bezeichnen. Die Lage ist sehr schön, direkt am grünlich schimmernden Meer und vor steil aufragenden Hügeln. Es gibt auch einige interessante alte Gebäude, aber eben auch einige hässliche neue Hochhäuser. Aber wie geschrieben, wir sind hier ja nicht wegen der Stadterlebnisse, sondern vor allem wegen der Natur. Und das können die Neuseeländer deutlich besser.
Das Fährschiff der Bluebridge Linie verschlang nicht nur unsere rote Beulenkarre, sondern noch viele andere Blechgefährte und machte sich dann auf den Weg in Richtung Westen. Die Fahrt dauerte am Ende etwa vier Stunden und verlief sehr ruhig, was auf dieser Route wohl nicht immer der Fall ist. Der offensichtlich in Schweden ausgemusterte Kahn (überall waren noch Schilder auf Schwedisch auszumachen), zog stoisch seine Bahnen ungeachtet des Wellengangs, den man bequem von einem Sessel aus durch ein Fenster beobachten konnte, wenn man sich nicht, wie Julia es tat, an Deck durchpusten lassen wollte. Die Fahrt verlief so lange wie möglich entlang der Küste der Nordinsel, doch die endete schon bald und um uns herum war nur noch das Wasser zu sehen, das die Cook Straße ausmacht.
Als wir uns aber der Südinsel näherten, da tat sich eine sehr schöne Landschaft auf, die wir so noch nicht gesehen haben und wohl auch eher in Skandinavien vermutet hätten. Schwedisches Schiff, skandinavische Landschaft -waren wir zu weit gefahren???
Wir gingen nun beide an Deck und bestaunten die Landschaft des Queen Charlotte Sunds, die einem vorgaukelte, man führe mal auf einem Fluss, mal auf einem See.
Als wir dann in Picton, einem sehr kleinem Ort, anlegten und dann als ca. Fünftletzte das Schiff mit dem Auto verließen, steuerten wir zunächst einen Supermarkt an, um uns mal wieder mit dem Nötigsten zu versorgen, sprich: Milch, Bier, Wein und Schokolade.
Schließlich hatten wir auch wieder Glück mit unserer neuen Unterkunft. Das Zimmer war großzügig und es gab, wie so oft, eine Gemeinschaftsküche. Wir konnten gemütlich draußen sitzen und unser Abendbrot zu uns nehmen und dabei einen fantastischen Abendhimmel beobachten.