Nur langsam kommen wir von unserer Anspannung herunter.
Gestern flogen wir um 17:20 Uhr am Stuttgarter Flughafen ab.
Zuvor war immer noch viel zu erledigen.
Zunächst dem Finanzamt die noch ausstehenden Unterlagen zukommen lassen.
Dann auf zum VVS, mein Jahresabo kündigen. Denkt der naive VVS-Kunde, das geht direkt vor Ort an einem Schalter an dem auch VVS-Dokumente liegen. Doch weit gefehlt… SSB ist zwar VVS und ich darf auch mit deren Zügen und Bussen fahren. Aber: „Also leider können wir Sie in unserem System nicht finden. Ihr Jobticket müssen Sie bei der Deutschen Bahn kündigen.“
Hä? Wie war das? VVS und dann doch nicht gemeinsam? Also die Abokarte als solche, die kann ich mir auch bei der SSB ausstellen lassen, aber die Wertmarke, die erhalte ich von der Bahn? Dafür stand ich eine halbe Stunde an.
Ok, dann halt auf zum Hbf.
Wieder anstehen, aber dieses Mal nur 10 Minuten.
„Hallo, ich möchte mein Jahresabo zum schnellst möglichen Zeitpunkt kündigen.“
„Ja, das müssen Sie 30 Tage zum Monatsende schriftlich machen.“
„Ok, das mit den 30 Tagen, das ist ja mein Versäumnis, das geht in Ordnung. Dann würde ich das jetzt gerne kündigen.“
„Ha nein! Das geht nur postalisch. Hier haben Sie die Anschrift.“
„Wie bitte?“
Haben die einen Knall? Das kommt mir vor wie bei einer Drückerkolonne. Oder halt! Eher wie bei der Telekom: Abschließen ist jederzeit und in jeder noch so kleinen Spelunke möglich, aber kündigen, das ist möglichst aufwendig. Wo kämen wir denn sonst auch hin, wenn jeder einfach kündigen könnte?
Nach dem Schock erst einmal zum Einwohnermeldeamt und gemütlich auf der langen Bank sitzen. Wir ziehen eine Nummer -167-. Aufgerufen wird gerade die -137-.
Nach insgesamt einer Stunde sind wir wieder draußen. Aber die Mitarbeiter waren ausgesprochen freundlich und man bekommt unmittelbar was man will.
Und so ging es gerade weiter, wohin auch immer wir kamen und so hetzten wir am Ende über den Wilhelmsplatz zur S-Bahnhaltestelle Stadtmitte, um den Zug zum Flughafen zu nehmen.
Als wir dort am Schalter der Germanwings ankamen, wurden wir auch umgehend an der nächsten langen Schlange vorbei gelotst, denn man rief bereits die Passagiere nach Heathrow gesondert auf. Auch gut: Keine Minute verschwendet 😉
Und dann die nächste lange Schlange: Die Sicherheitskontrollen. Aber das schockte nicht mehr. Und dennoch habe ich den Eindruck gewonnen, dass mit der Temperaturerwärmung, Deutschland auch immer mehr zum Terrarium wird: Schlangen, wohin man sich auch wendet.
Dann endlich das Boarding und und der Start.
Kaum in der Luft, began auch schon wieder der Sinkflug direkt über dem Ärmelkanal. Unter uns die armen Teufel, die verzweifelt versuchen, ihn zu überwinden und hier in GB das Glück zu suchen.
Nach der Landung dann schnell der Transfer zur Mietwagenfirma, wo wir einen kleinen weißen Polo bereitgestellt bekamen. Das Gepäck konnten wir gerade so darin verstauen. Aber davon, mussten wir beim Check In feststellen, haben wir sowieso viel zu viel. Unsere Rucksäcke wiegen um die 20 Kilogramm. Das kann nicht so bleiben!
Falsch herum zu fahren und dann auch noch mit links zu schalten, nicht ganz einfach, hat aber funktioniert. Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt kamen wir am ersten Ziel, in Hungerford an. Es reichte noch für Essen, Bier und Cider im Pub, doch dann war endgültig Schluss und das Bett musste her.
Endlich Entspannung!