Globonauten reunited

Der Gegensatz könnte kaum extremer sein. imageEben noch im friedlichen Sukhothai mit Kleinstadtfeeling hinein ins wilde Rotlichtviertel Nana in Bangkok. Das Hotel war gut besprochen, ist stylish, günstig und zentral, dass drumherum 24 Stunden Nachtleben tobt, war mir nicht klar. Nun denn, wir wollten diesmal ins pralle Leben in der Nähe der großen Shoppingcenter und das ist uns gelungen. Und es gehört nun mal leider auch zu Thailand, die Bars, in denen 24 Stunden am Tag die Mädels darauf warten, für ein paar Tage einen Europäer oder Amerikaner zu ergattern, der sie ausführt und finanziert. Für die Typen, die dort unterwegs sind, verdient man aber auch reichlich Schmerzensgeld…

Seit Mittwoch sind wir wiedervereinigt. Ganz komisch am Anfang, wieder zu zweit unterwegs zu sein, aber gerade in der chaotischen Metropole Bangkok macht es viel mehr Spaß, zu zweit durch die Gegend zu ziehen. Und wir sind beide nach längerem Landleben doch recht wild auf die IMG_0318Zivilisation. Wo könnte man die besser genießen als in einem Shopping Center, zumal wenn es in Bangkok steht. Eigentlich hatte ich von den japanischen Städten erwartet, dass sie mit futuristischen Einkaufstempeln aufwarten, hier sind sie aber noch einen Tick größer, bunter, exklusiver, einfallsreicher, humorvoller. Wie das „Terminal 21“, in dem einem der Sicherheitsmann am Eingang in strahlend weißer
Traumschiffuniform salutiert, die Damen am Infoschalter bunte Stewardessen-Outfits tragen und jedes Stockwerk sehr detailverliebt einer Stadt nachIMG_0316empfunden ist. In San Francisco läuft man über Cable Car Schienen auf die Golden Gate Bridge zu, in Istanbul wandelt man unter hunderten orientalischer Leuchter durch einen Souk, in London wechseln sich bunte Designerläden mit roten Telefonzellen und allerlei britischem ab und in Tokio treffen wir auf die rote Torii und futuristische Roben. Und auch für Entertainment ist gesorgt, eine japanische Boyband entertained die Teenies (und uns auch kurz) und kulinarische Köstlichkeiten gibt es an jeder Ecke.

P1070952Natürlich stoßen wir hier auch wieder auf P1070950 (1)die großen Restaurant-Ketten. Ronald McDonald grüßt auf thailändisch, so viel Humor hätte ich denen gar nicht zugetraut. Die Supermärkte halten erstaunliche Dinge vor. Na, Appetit auf einen Kaffee mit Collagen? Oder Kitkat mit Rote-Bohnen-Füllung? Popcorn mit Karamell und Käse? Könnt ihr hier alles haben!

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Aber das absolute Essens-Highlight wartet in einer leicht heruntergekommenen garagenähnlichen Halle auf uns. Tagsüber werden hier billige Klamotten verkauft, am späten Nachmittag werden Tische und Plastikstühle aufgebaut, an den Eingang kommen mobile

IMG_0300Kochstationen, Fische und allerlei Meeresgetier werden auf Tischen präsentiert. Der „shabby chic“ ist nicht gewollt, aber in Berlin oder New York wäre das eine absolute In Location. Und das Essen! So köstlich! Die Tische sind überladen mit Köstlichkeiten, gegrillte Fische, Meeresfrüchtecurrys, gebratene Gemüse aller Art. Oh, wir sind im Paradies und das für knapp 10 Euro zu zweit. Mit Bier.

Aber Globonaut sein heißt ja auch, sich nicht nur dem süßen Nichtstun hinzugeben. Und wir müssen entscheiden, wie die Reise weitergeht. Zwar haben wir zwei Flüge nach Myanmar, aber die waren vor allem dafür da, bei unserer Einreise nach Thailand das erforderliche Weiterreiseticket vorzeigen zu können. Wir haben beide die Wochen hier genossen, aber wir sind auch beide etwas südostasiensatt. Und so schauen wir, was es sonst so für Möglichkeiten gibt. Südamerika ist so weit, da bräuchte es mehrere Zwischenstopps. Afrika, da müssen wir noch hin. Wie wäre Äthiopien? Oder mit besserer touristischer Infrastruktur Namibia, Südafrika oder Botswana? Hm. Jordanien, wollten wir doch immer schon mal, aber ne, da ist es kalt. Ganz leichte Sehnsucht haben wir nach Europa, vielleicht Süditalien? Wir entdecken einen sehr günstigen London-Flug. Aber England im Februar? Und da haben wir doch angefangen. Und dann noch ein Schnäppchen: Kathmandu. Ein kurzer Blick in die Klimatabelle, da ist es ja richtig warm. Und das Erdbeben? Es gibt immer wieder Nachbeben, aber die Infrastruktur ist ok und die Leute sind dankbar, wenn der Tourismus wieder anläuft. Und schließlich bebt es auch in Christchurch noch häufig, in Kagoshima spuckte der Vulkan vor kurzem wieder und wir erinnern uns an die Schweizer Mone und Mike, die kurz nach dem Beben in Nepal waren und Hilfsgüter verteilten. Also wird es Kathmandu. Übermorgen geht es los. Katmandu, I’ll soon be seeing you!

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