Nachdem wir den Zusammenstoß mit dem massiven Holzklotz glücklich überstanden hatten, sind wir nach Rotorua weitergefahren. Hier verbrachten wir die vergangenen drei Tage in einem von sehr freundlichen Koreanern geführten Motel und in einer sehr ungewöhnlichen Landschaft. Überall dampft es aus der Erde und ein heftiger Schwefelgeruch liegt in der Luft, den wir sogar trotz unserer verstopften Nasen intensiv wahrnehmen können. Die Gegend um Rotorua ist ein geothermisch besonders aktives Gebiet und auch der Ort, an dem Neuseelands größter Geysir aktiv ist. Und natürlich schauten wir uns das an.
Aber unser erster Ausflug führte uns zunächst in den Thermalpark von Wau-O-Tapu, der etwa 25 km entfernt liegt und der auf tripadvisor unter den 20 Orten der Welt gehandelt wird, die als sehr surreal gelten. Ob man nun tatsächlich aus allem ein Ranking machen muss, wissen wir nicht, aber spektakulär ist es hier allemal!
Das Gelände ist durch drei sich ergänzende Spazierwege, die man garantiert nicht verlassen sollte, problemlos begehbar und dramaturgisch auch durchaus durchgeplant. Sie führen vorbei an etlichen kollabierten kleinen und größeren Kratern, viele davon wassergefüllt. Die vielen dort vorkommenden Mineralien lassen das Wasser in zum Teil grelle Farben leuchten und so tragen die Krater oft auch Namen wie „Tintenfässer des Teufels“, „Palette des Künstlers“, „Opalsee“ oder „Teufelsbad“.
Einer der Seen trägt allerdings einen recht edlen Namen. Er entstand vor 700 Jahren durch eine geothermale Explosion und wird als „Champagner Pool“ bezeichnet, was vor allem auf die Kohlendioxidperlen zurückgeht, die das Wasser blubbern lassen. Davon kosten möchte man wohl eher nicht, handelt es sich doch um einen Cocktail aus Gold, Silber, Arsen, Quecksilber, Schwefel und Antimon (wie uns der Beipackzettel aufklärt).
Als Abschluss gab es dann noch ein wunderbares Schlammloch, in dem die Natur sagenhafte Kurzzeitskulpturen aus der Erde herauskotzt
Wofür wir aber leider zu spät dran waren, das war den Ausbruch eines der Geysire zu erleben. Doch das holten wir dann einfach anderntags im Geothermalpark Te Puia bei uns gleich um die Ecke nach.
Denn hier speit der Pohutu sehr zuverlässig ein bis zwei Mal am Tag und die Fontäne erreicht dabei bis zu 20 Meter Höhe. Und klar hatten wir Glück und konnten das Spektakel beobachten . Neben der brodelnden Landschaft wird hier auch noch versucht, einem ein Stück Maorikultur nahe zu bringen. Die gibt es einerseits in einer Folkloreshow mit Gesang und Tanz, andererseits aber auch durch eine Führung durch einen Maori, der die Herkunft der Maori von verschiedenen Inseln Polynesiens aber auch deren Lebensart und Denkweise erläutert.
Es gibt hier sogar ein Kiwi-Haus, in denen zwei der selten gewordenen Vögel gehalten werden. Sie sind nachtaktiv und sehr scheu, weshalb die Chancen, sie in freier Natur zu Gesicht zu bekommen, sehr gering sind. Und auch hier hielten sie sich lieber zurück und versteckten sich in ihren Nestern. Nur weil in einem eine Infrarotkamera installiert ist, konnte man einen der beiden auf einem Monitor beobachten.