Nach wie vor sind wir überwiegend Corona-brav, haben mittlerweile eine kleine Kollektion bunter Masken und uns im Homeoffice gut eingerichtet. Die Geschäfte sind langsam wieder offen, aber so richtig Spaß macht das Bummeln auf der Königstraße nicht. Und wir haben ja eigentlich eh alles und was noch fehlte, haben wir bestellt. Doch gestern überfiel sie uns plötzlich, erst ein leichtes Kribbeln, dann ein wachsendes Bedürfnis, ah – wir wollen shoppen – da war sie, die Konsumlust! Und da wir einem guten Schnäppchen nie abgeneigt sind, stand das Ziel schnell fest: Metzingen oder mittlerweile „Outletcity“, und ohne Schweizer, Franzosen und Chinesen müsste es da doch nachgerade leer sein. War’s nicht ganz, aber wir waren erfolgreich und es machte Spaß, wir geben es zu. Das wäre jetzt aber wirklich kein Grund, einen Globonautenbeitrag zu füllen. Unbedingt berichten wollen wir von unserer anschließenden Wanderung, weil auch die so schön war, dass wir sie mit euch teilen möchte.
Nur eine knappe Viertelstunde von den Konsumtempeln Metzingens entfernt findet sich auf dem Weg nach Kohlberg der Parkplatz Raupental. Dort geht es dann erst mal fast alpin nach oben auf einen riesigen Vulkanschlot mit dem freundlichen Namen Jusi. Der Aufstieg ist nicht ganz ohne, aber es lohnt sich!!! Der Blick vom Gipfel – eigentlich ist es eher ein Hochplateau, auf dem es sich gut rasten lässt – ist phänomenal. Schwarzwald, Tübingen, Stuttgart, der Hohenneuffen, die Alb – alles in einem Rundblick vereint.
Hat man sich hier sattgesehen – und das kann dauern – führt der Weg weiter in den Wald hinein und dort erst mal steil bergab. Eher rechts halten, bis man durch die Bäume Dettingen im Tal sieht und dann wiederum rechts am Waldrand entlang. Wir lassen uns an einem Holztisch mit Bänken und einer weiteren sehr hübschen Aussicht nieder. Ein älteres Wandererpärchen kommt dazu, wir unterhalten uns nett, dann klären sie uns auf über 5G und Corona. Noch nicht mal im Idyll ist man sicher vor den Verschwörern… Wir laufen hinunter ins Dorf Kappishäusern, überqueren die Straße von Metzingen nach Kohlberg und tauchen wieder in den Wald ein. Noch ein Anstieg, diesmal heißt der Berg Florian. Kreative Namensgebung hier. Wer den erneuten Gipfelsturm in Angriff nimmt, der wird auch belohnt: eine Ziegenherde grast rechts von uns und das tun sie wohl immer, denn sie gehören dem Albverein und machen das professionell – ihr einziger Job ist es, die steilen Hänge abzuweiden.
Noch einen heftigen Anstieg an der Weide hoch, dann haben wir Florian, den zweiten Vulkanschlot erklommen und auch von hier hat man einen herrlichen Blick. Zurück zum Auto sind es noch etwa zwei Kilometer und leider öffnet der Biergarten am Sportplatz, den wir auf dem Rückweg passieren, erst am Montag. Noch so ein wirklich empfehlenswerter Ausflug – mit Picknickdecke und Vorräten kann man hier locker einen ganzen Tag verbringen. Oder aber wie wir zuvor dem Hugo in Metzingen einen Besuch abstatten. Aber Jusi und Florian reichen eigentlich vollkommen.