Wie Ihr daran merkt, dass wir nun schon seit einiger Zeit keinen längeren Beitrag veröffentlicht haben, sind wir vollauf damit beschäftigt, all die Dinge zu erleben, die wir eigentlich auch aufschreiben wollen.
Also hinken wir ein wenig hinterher und fassen nun etwas zusammen, was eigentlich gar nicht zusammenfassbar ist, da eigentlich sowieso unfassbar. Das sind all die Naturwunder, die wir hier erleben, der Grand Canyon, der Nationalpark Zion in Utah und der Weg von einem zum anderen.
Wir tasteten uns zunächst etwas zaghaft an den Canyon heran. Wir machten Station in Flagstaff, einem Ort im Gebirge, der schon auf über 2.000 m Höhe liegt und im Winter dann auch Ziel von Wintersportlern ist. Jetzt merkt man davon aber nichts, denn es ist hier so heiß, wie im Rest des Landes, den wir bereisten.
Beide sind wir mittlerweile angenervt vom Essen, das hier im Allgemeinen geboten wird, ganz konkret auch was das Frühstück anbelangt. Wir wollen nicht jeden Tag Eier mit Speck oder Pancakes mit Sirup und Speck. Wir wollen mal wieder ein Frühstück, wie wir es uns selber zuhause zubereitet hätten. Und tatsächlich werden wir hier in dieser Studentenstadt fündig. Ein kleines Café hat selbst gemachtes Granola, also Körnermüsli. Dazu Obst und Joghurt oder Milch und einen leckeren Cappuccino. Es hat sehr gut geschmeckt und der Tag ist so gut wie gerettet. Auf zum Großen Graben!
Auf der Fahrt zum National Park durchquert man auch Gebiete, die den Indianern als Reservate zugewiesen wurden, vor allem den Navajos. Es sind weite und fast menschenleere Landschaften, in denen die Navajos immer wieder am Straßenrand mit Ständen versuchen die Touristen als Käufer ihres Indianerschmucks zu gewinnen, wie es scheint eher mit geringem Erfolg.
Schon vor den Toren des Parks wirkt die Erde stellenweise wie aufgerissen, sind immer wieder kleinere Grabenbrüche zu sehen.
Am Parkeingang bezahlen wir die 30 Dollar für uns und das Auto und dürfen dann passieren. Der von uns ausgesuchte Campingplatz Desert View, liegt in unmittelbarer Nähe zu diesem Parkeingang und so steuern wir diesen sofort an, um uns einen Platz zu sichern, denn hier gilt: Reservierung nicht möglich. Obwohl wir schon nach Mittag haben, haben wir noch fast die volle Auswahl und können das Zelt an einem klasse Ort zwischen Pinien aufschlagen. Als wir später, so gegen 16:00 Uhr noch einmal kurz auf den Campingplatz kommen, sind plötzlich alle Plätze belegt.
Lediglich zehn Minuten benötigt man zu Fuß von unserem Zelt zu einem der Aussichtspunkte. Wir sind schon veramerikanisiert (und wissen es auch noch nicht nicht) und fahren die Strecke mit dem Auto.
Es eröffnet sich uns ein fantastischer Blick auf einen Grand Canyon, den wir uns so grand gar nicht vorgestellt hatten. Wir können im ersten Moment gar nicht ganz glauben, dass der Anblick real ist, vielmehr kommen wir uns vor, als stünden wir vor einer Fototapete.
Auch wenn im Laufe unserer Befahrung und Bewanderung im Laufe des darauffolgenden Tages der Anblick immer realer wurde, so bleibt doch eine fortwährende Faszination erhalten.
Zurecht gehört der Grand Canyon zu den Naturweltwundern.
Nach zwei Nächten, in denen wir unser Zelt direkt unter der Milchstraße geparkt hatten, verließen wir diesen schönen Ort, um uns zum nächsten Nationalpark aufzumachen, dem Zion Park. Den Großteil der Strecke legt man auf dem Highway 89 zurück, der einen ebenfalls von einer faszinierenden Ansicht zur nächsten führt. Die Musik aus dem Autoradio, die wir auf unserer bisherigen USA-Reise fast fortwährend an hatten, die haben wir schon längst abgestellt -die Sinne brauchen keine musikalische Untermalung.
Schließlich gelangen wir dann gegen 17:00 Uhr ganz unvermittelt an den Eingang zum Zion. Da wir uns jetzt sicher sind, dass wir noch weitere Nationalparks besuchen werden, ist auch klar, dass sich für uns das Jahresticket lohnt, das für alle NP gilt. Wir lösen ein solches für 80 Dollar und tauchen in das nächste Wunder ein.
Beschreiben geht nicht wirklich und so überlassen wir das doch besser den Fotos, die natürlich auch nicht das wiedergeben, was man dort tatsächlich an Eindrücken erhält.
Jedenfalls habe ich als ja doch mal ausgebildeter Sprachwissenschaftler 😉 eine neue Theorie entwickelt.
Ihr alle kennt doch diese Indianergesänge, wie wir sie in Winnetou-Filmen oder dergleichen zu Ohren bekamen. Die gehen dann ja immer in etwa so:
Heija, heija, heija,
heija, heija, heija, usw.
Mir ist mittlerweile vollkommen klar, wie es zu dieser Lautbildung gekommen ist!
Wie Schuppen fiel es mir von den Ohren, als aus meinem eigenen Munde in Anbetracht der Szenerie ganz ähnliche Töne kamen:
Heieiei, heieiei, heieiei.
Es handelt sich eindeutig um fassungsloses Staunen mit fast offenem Mund!
Hei ihr zwei Beiden,
ich lese grad so ein bisschen nach und das heia heia erinnert mich doch sehr daran, dass das in sehr frühen Jahren in WG-Zeiten wohl geübt wurde! Und da fällt mir auch des Sprachwissenschaftlers Theorie in seiner Funktion als Völkerkundler wieder ein: Alle Menschen stammen von den Indianern ab? Oder waren es die Japaner? Irgendwie so ähnlich jedenfalls.
Gigantische Fotos übrigens. Neid.
Ganz liebe Grüße
Tanja