Es ist heiß. Nach dem Wind der letzten zwei Tage regt sich heute kaum ein Lüftchen. Auf der Rückfahrt von Monkey Mia, einem Strand an der anderen Seite der Halbinsel, zeigt das Auto-Thermometer 41 Grad. Wir haben die Fenster offen, aber wenn man die Hand raushält, fühlt es sich eher an als würde man in einen Umluftherd fassen. Schon von weitem sehen wir Tiere auf der Straße und als wir näher rankommen sehen wir eine Gruppe Emus, die ziemlich gemütlich über die Straße spazieren. Dieses Australien ist unglaublich.
Heute morgen klingelte der Wecker um sechs, nach zwei Kaffees waren wir dann bereit uns ins Auto zu setzen und die 25 km nach Monkey Mia zu fahren, dem berühmten Delfinstrand.
Wir waren auf eine sehr touristische Erfahrung eingestellt, schon bei unserem ersten Aufenthalt in Denham waren wir in den Nachmittagsstunden dort. Nachdem wir auf einer großen Tafel gelesen hatten, dass mit etwa 100 Zuschauern zu rechnen sei, hatten beschlossen, nicht an der morgendlichen Delfinfütterung teilzunehmen. Aber unser cooler Aussie-Vermieter Garth schwärmte sehr und so beschlossen wir, es diesmal doch zu versuchen.
Um viertel vor acht standen wir also mit diversen Touristen im flachen Wasser und lauschten der Rangerin, die berichtete, dass die wilden Delfine vor vielen Jahren erst von Fischern in der Bucht regelmäßig gefüttert wurden und dann ein Zeltplatz dies als Attraktion angeboten hat. Irgendwann übernahm dann aber die Naturschutzbehörde das Ganze als man feststellte, dass der Delfinbestand merklich unter der Vollverpflegung litt. Die satten Delfine lungerten den ganzen Tag in Strandnähe und vergaßen ganz, ihre Jungen weiter draußen im Meer mit Fisch zu versorgen. Seither gibt es dreimal am Morgen kleine Mengen Fische, nur etwa ein Viertel des Tagesbedarfs, und den Rest muss sich Flipper selber fangen.
Und dann kamen sie. Acht waren es wahrscheinlich und sie kamen so nah, dass man ihnen im flachen Wasser Aug in Aug begegnen konnte. An dem großen Strand verloren sich die Menschen und so war es doch eine tolle Delfinerfahrung! Wie ein großes wunderbares Aquarium, eine Meeresschildkröte paddelte vorbei, ein riesiger Pelikan kam angeflogen (für ihn gab es dann auch noch ein paar Extrafische), ein kleiner Rochen flitzte durchs seichte Wasser. Nach der zweiten Fütterung waren die Delfine verschwunden und so gingen wir zur Menschenfütterung über, frühstückten im Strandcafe und ließen uns dann im Schatten einer Palme nieder. Das Meer lädt gar nicht so sehr zum Schwimmen ein, der Sand macht es doch recht trüb, es ist sehr lange sehr flach und der Grund von Seegras bewachsen. Also beschlossen wir, noch einen kleinen Abstecher auf’s Pier zu machen und dann in die Kühle unseres Ferienhauses zu entfliehen. Doch mitten auf dem Pier sahen wir sie – sie kamen zurück. Und diesmal nicht nur in den markierten Bereich, in dem Baden verboten ist, um ihnen Ruhe zu gönnen, sondern auch in den frei zugänglichen Strandabschnitt. Also doch rein ins Wasser und still gewartet, die Delfine entscheiden, ob sie näher kommen wollen oder nicht. Und sie kamen. Im seichten Wasser, nicht mal ein Meter tief, flitzten sie an uns vorbei, jagten Fische und machten mich sehr glücklich!
Hallo Julia!
Habe von deiner Mega-Reise erfahren und gerade die wunderschönen Fotos der Delfine usw.gesehen.Wie genial ist das denn???Ich beneide dich sehr!(Nicht im Sinne von Nichtgönnen,sondern „würd ich auch gern erleben“)Wann kommst du denn zurück?
Wenn du mal wieder in Hamburg bist,würde ich mich freuen , dich zu sehen!
Hier schneit es übrigens gerade und seit ein paar Tagen haben wir so etwas wie Winter:-)
Ganz liebe Grüße von Carola Ex-Schellhorn