Reisen strengt an

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Wir sind nun ziemlich genau 11 Wochen, also 77 Tage unterwegs. Und wir waren fast immer auf Achse, schliefen in was weiß ich wie vielen Betten oder auf Matten. Und wir merken, dass wir ein wenig müder werden. Es strengt zurzeit zunehmend an, wenn wir jeden Tag damit verbringen, ca. 10 km auf Asphalt zu gehen.
20151019-Miyajima-Nikon-35Und so stehen wir momentan morgens eher später als früher auf und sind dann doch schon gegen acht oder spätestens halb neun am Abend im Zimmer. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Reisenden haben wir ja den Vorteil, dass wir einfach immer noch einen Tag dran hängen können, wenn wir noch was sehen oder uns entspannen wollen.
So ist es uns auch mit Hiroshima ergangen, wo wir eigentlich erst einmal für zwei Nächte gebucht hatten, gestern aber eine weitere Nacht dazu nahmen, um dann heute den Tagesausflug nach Miyajima zu unternehmen, was auch den Vorteil mit sich brachte, dass wir die an einem Sonntag zu erwartenden Besuchermassen umgingen.
Und so war es denn auch heute am Montag nicht sonderlich voll in diesem nächsten Weltkulturerbe, das auf der Insel Miyajima  unweit der Festlandküste liegt. Es handelt sich dabei um ein ganzes Areal, in der Hauptsache aber den Schrein von Itsukushima. Dazu gehört auch ein im Wasser vor der Insel stehendes großes Torii, also tatsächlich ein Tor, wie sie in Japan sehr häufig bei Schreinen oder Tempeln zu sehen sind. Dieses hier beeindruckt aber gerade dadurch, dass es vor dem Schrein inmitten des Wassers errichtet wurde und sich da nun leuchtend orange vom Blau des Meeres absetzt.20151019-Miyajima-Nikon-2620151018-Miyajima-Nikon-04

 

 

 

 

 

20151019-Miyajima-Nikon-38In diesem Schrein fand denn heute auch eine der traditionellen Hochzeiten statt, dieses mal aber eine zwischen einer Japanerin und einem Deutschen, so dass sich in der für alle einsehbaren Halle eine deutsche und eine japanische Familie gegenübersaß, alle mit sehr ernster Miene. An der Brüstung zur Halle versammelten sich immer mehr Touristen, vor allem chinesische, die nun nicht gerade mit Dezenz brillieren, so dass sich ein für eine europäische Trauung nicht vorstellbare Lärmkulisse aufbaute und die Festgesellschaft nun aber immerhin in so manchem Bildervortrag in aller Herren Welt auftauchen dürfte (so wie auch hier bei mir in dem Hochzeitsbild rechts ohne Hochzeitsgesellschaft). Ein nachhaltiges Erlebnis dürfte es für die Brautgesellschaft allemal gewesen sein.

20151019-Miyajima-Nikon-64Einen weiteren Tempel steuerten wir dann noch rein intuitiv an. Oder aber, er zog uns an, so wie er da auf halber Höhe des heiligen Berges Misen saß.20151019-Miyajima-Nikon-67
Und es hat sich gelohnt! Der Daisho-in ist eine Ansammlung verschiedenster Gebäude, die sich rechts und links eines Pfades, der sich den Hang entlang nach oben windet, versammeln. In ihnen und um sie herum stehen unglaublich viele Heiligenfiguren aber auch Dämonen, die alle unterschiedlichen Glaubensrichtungen zugehörig sind. Dominiert natürlich von verschiedenen Ausprägungen des Buddhismus, sei es tibetanisch, shintoistisch, thailändisch oder chinesisch. Man findet dort aber schon auch mal einen christlichen Engel.

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