Ein Höllenlärm geht durch unser im alten englischen Stil erbaute Hotel in Upper Hutt.
Die Sirene für den Feueralarm, wie wir nach kurzem Zögern konstatierten und wären wir nicht schon seit einigen Minuten wach und mit Kaffee versorgt gewesen, so stünden wir nun senkrecht im Bett.
Und nun? Was tut man denn, wenn es keine der gewohnten Feuerübungen aus der Arbeit ist?
Julia zögert zunächst, während ich das Wichtigste, mein Laptop 😜 und den Geldbeutel, einstecke und damit beginne, meine Schuhe anzuziehen. Dann beschließt auch Julia, dass wir vielleicht doch mal was unternehmen sollten, schnappt ihren Kaffee und folgt mir vor die Türe nach draußen. Es riecht nicht nach Feuer und sehen können wir auch keines. Dafür aber lauter schlaftrunkene Menschen, die wie wir aus ihren Zimmern nach draußen gekommen waren und dort nun frierend und ratlos standen. Der Alarm verstummte aber nicht und jeder schaute den anderen Fragend an.
Aber eine Frau, die machte sich dann doch auf den Weg zur Rezeption, die im Hauptgebäude auf einem Hügel lag. Im Gehen rief sie uns noch zu, dass sie befürchte, dass sie die Ursache für den Alarm gesetzt habe: „I’m afraid it was the toaster“.
Nach wenigen Minuten kehrte sie mit einem Hotelangestellten zurück, der sich die Sache vor Ort ansah und zu uns dann meinte, dass der Alarm nicht durch das Hotelpersonal, sondern nur durch die Feuerwehr abgestellt werden könne und dass die in Neuseeland bei einem Alarm immer anrücken müsse, auch wenn es sich schnell als Fehlalarm herausstelle.
So zogen wir uns in unser Zimmer zurück und konnten von unserem Balkon dann tatsächlich die mit zwei Wagen angerückte Feuerwehr beobachten, wie sie die Lage inspizierte.
Bald darauf herrschte wieder friedliche Ruhe. Zumindest für uns. Doch wohl weniger für das Paar mit dem Toaster (den sie wohl als Reisegepäck mit sich führen, denn bei uns im Zimmer gibt es solch einen gar nicht), denn wie Julia später erfuhr, werden sie für den Einsatz aufkommen müssen. Das kostet scheinbar um die 1.000 NZ$, was etwas mehr als 600 € sind.