Sonntagnachmittags in Alajuela

Beine_hochBye-bye schöne Karibik. Ein letzter schweißtreibender Gang durch Puerto Viejo, diesmal mit schwerem Gepäck, und dann trug uns der Bus entlang der Küste und hinein ins Landesinnere. Auf den bequemsten Sitzen ganz hinten und direkt vor dem Ausgang konnten wir uns lang strecken und die Füße auf dem Geländer ablegen, fast wie in einem Liegesitz. Die viereinhalb Stunden bis San Jose gingen in Windeseile vorüber (warum hatten wir auf dem Hinweg mit unserem Auto eigentlich so viel länger gebraucht?). Weil aber der Flughafen und das weltbeste Tex-Mex-Restaurant in Alajuela liegen und wir San Jose sowieso nicht mögen, haben wir uns für eine Unterkunft in der viertgrößten Stadt Costa Ricas, die gerade mal 20 km von der Hauptstadt entfernt liegt, entschieden. Eine weitere Busfahrt später haben wir unser Ziel erreicht und sind ganz überrascht, dass wir noch den ganzen Nachmittag haben – es ging alles deutlich schneller als geplant. Und so schlendern wir durch die Stadt, die keine Attraktionen aufzuweisen hat, genießen die regnerische Kühle und einen typischen Sonntagnachmittag.
Mittelpunkt der Sonntagsaktivitäten scheint der P1080547Park im Stadtzentrum zu sein, der von den wenigen historischen Gebäuden der Stadt umgeben ist. Vor der Kathedrale parkt ein Leichenwagen mit Blumenschmuck, ein paar Treppenstufen darüber im Kircheneingang steht der geöffnete Sarg, an dem die Trauergemeinde P1080548vorüberzieht. Später, nachdem die Trauerfeier vorbei ist, schauen wir uns die Kathedrale genauer an, ein recht ungewöhnlicher roter Kuppelbau macht sie besonders reizvoll. Die Deckenmalerei im Inneren ist kitschig bunt, wie in vielen katholischen Kirchen in tropischen Gefilden findet sich ein kleiner Wasserfall als Hintergrund einer Jesus-Darstellung.

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Draußen bevölkern Papageien die riesigen Mangobäume und machen einen Wahnsinnslärm. Die Musik in einer Ecke des Parks wird davon fast übertönt. Eine Band spielt lateinamerikanische Rhythmen und ältere Paare tanzen dazu, sie haben sich schön gemacht und sind sehr
ernsthaft bei der Sache. Als das Lied vorüber ist, setzen sich die Frauen auf eine Bank und die _DSC0031Männer stehen in Gruppen zusammen. Keine Paare – das ist ein Ball der einsamen Herzen! Als die Musik wieder beginnt, fordern die Herren die Damen ihrer Wahl auf und es wird eifrig weitergetanzt.

IMG_0472Der Hunger treibt uns zu Jalapenos Central, dem zumindest mal allerbesten Mexikaner Costa Ricas. Wir haben hier schon mit Jonathan geschlemmt und werden auch diesmal nicht enttäuscht. Satt und glücklich laufen wir noch ein wenig durch die gänzlich unspektakulären Straßen, freuen uns am Alltagsleben und landen schließlich noch da, wo jeder gute Sonntagnachmittag enden sollte: in einem Café bei Cheesecake und Milchkaffee. Ein netter Ausklang eines ganz normalen Wochenendes in Costa Rica.
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